Um Qualität erzeugen und gewährleisten zu können, muss Qualität definiert und als verbindlicher Maßstab vorgegeben sein. Dies ist in unserer Einrichtung der Fall: Die Qualitätsstandards sind in unserem Organisationshandbuch beschrieben. Für unsere Mitarbeiter sind sie – wie auch die anderen Bestandteile des Handbuchs – sowohl im Intranet als auch in gedruckter Form ständig verfügbar. Standards bestimmen insofern den Ablauf und die Qualität aller komplexen wiederkehrenden Prozesse. Standardisierung heißt für uns nicht Formalisierung. Denn wir arbeiten mit und für Menschen, mit Persönlichkeiten, die unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen haben.
Unsere Leistungsmerkmale und Qualitätsstandards sind die Vorgaben, die unsere pädagogischen Leistungen bestimmen. Sie geben Ziele vor, prägen unter anderem diese Kernprozesse:
Alle Leistungen und Angebote sind dann am erfolgreichsten, wenn sie die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigen. Deshalb achten wir schon in der Planungsphase auf Transparenz und die Mitwirkung aller Beteiligten, so dass der Hilfeplan in einem breit angelegten Verständigungsprozess entsteht (siehe auch Aufnahmeverfahren).
Sie ist das Kernstück der pädagogisch-therapeutischen Arbeit. Mit ihr werden die in der Hilfeplanung formulierten Ziele konkretisiert und für den pädagogischen Alltag aufbereitet. Dazu stimmen sich alle Fachkräfte des Erziehungs- und Therapieprozesses im Rahmen von regelmäßigen Fallbesprechungen ab. Da diese Besprechungen von unterschiedlichen Schwerpunkten bestimmt sind, kommen dabei auch unterschiedliche Methoden und Besprechungsmodule zur Anwendung. Die dokumentierten Ergebnisse stehen allen Beteiligten zur Verfügung. Es geht uns darum, unsere Erziehungsplanung transparent, zielgeleitet und nachprüfbar zu gestalten.
Entsprechend unserer ganzheitlichen Sichtweise ist die systemische Eltern- und Familienarbeit für uns eine feste Größe. Wir suchen den Kontakt zu den Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen, schaffen gemeinsame Erfahrungen und versuchen, die Kooperation möglichst intensiv auszugestalten. Ein fachliches Angebot richtet sich speziell an die Eltern. Da die Arbeit mit ihnen von den jeweiligen Rahmenbedingungen und Erfordernissen abhängig ist, ist sie unterschiedlich akzentuiert. Mit der Einbindung der Eltern verfolgen wir das grundsätzliche Ziel, ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Verhaltensänderung gegenüber ihrem Kind zu eröffnen.
Partizipation ist ohne Elternarbeit undenkbar – sie ist aber mehr. Partizipation ist das Mitwirken aller. Sie umfasst sowohl die Einbeziehung der Eltern, Kinder und Jugendlichen in die Kultur und Praxis unserer Einrichtung als auch die Mitbestimmung der Mitarbeiter. Partizipation ist umfassende Beteiligung. Ihre Idee basiert in unserer Einrichtung auf der Anerkennung der Rechte der Kinder, der Jugendlichen und ihrer Eltern. Auf der Erkenntnis, dass reale Beteiligung Offenheit und ständiges Lernen verlangt – auf allen Ebenen und bei allen Beteiligten. Und auf der Überzeugung, dass Beschwerden Meinungsäußerungen sind, mit denen vertrauensvoll umzugehen ist.
Um auf krisenartige oder andere außergewöhnliche Situationen umgehend und professionell reagieren zu können, haben wir ein Krisenmanagement installiert. Es ist als Hintergrunddienst zu verstehen und als konkret definierte Rufbereitschaft realisiert. Ein Bereitschaftsplan gibt vor, welche Mitarbeiter des Rufbereitschaftsteams wann eingesetzt sind. Durch ihre ständige telefonische Erreichbarkeit wissen sich die Mitarbeiter vor Ort auch abends, nachts sowie an Wochenenden und Feiertagen abgesichert. Sie kontaktieren die Rufbereitschaft in genau festgelegten Fällen. Grundsätzlich nur dann, wenn sie eine Situation nicht mehr alleine beurteilen, beeinflussen oder steuern können und deshalb auf Beratung oder andere Formen von Unterstützung angewiesen sind.